Dazu haben das Land Burgenland, die Bildungsdirektion Burgenland und die Private Pädagogische Hochschule Burgenland gemeinsam ein Projekt ins Leben gerufen. Die Historiker:innen Herbert Brettl und Ute Leonhardt, beide Lehrende an der PPH Burgenland, haben Lernmodule für Schüler:innen der Sekundarstufe I und II entwickelt, die auf die Vermittlung von Kultur und die Prävention von Antisemitismus abzielen.

Die Module ermöglichen Lehrer:innen in Eigenregie Workshops unter Verwendung didaktischer Materialien mit den Schulklassen vor Ort durchzuführen. Je nach Interesse können verschiedene Themenbereiche gewählt werden, wie z.B. die Synagoge Kobersdorf, der Jüdische Friedhof, das Jüdische Kobersdorf, das Ende der jüdischen Gemeinde und der Antisemitismus. Jedes Modul entspricht einer Unterrichtseinheit in Bezug auf den zeitlichen Umfang.

Die Materialien stehen interessierten Schüler:innen, Lehrkräften und Eltern auf der Lernplattform LMS.at zur Verfügung.

Herbert Brettl betont die Bedeutung der Implementierung des Themas Antisemitismus in der Aus- und Fortbildung und im Curriculum im Unterrichtsfach Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung. „Es ist entscheidend, das Bewusstsein dafür zu schaffen, den interkulturellen Dialog zu fördern und die Gedenkkultur, insbesondere im Hinblick auf die Shoah, zu stärken. Wir möchten, dass junge Menschen die historischen Ereignisse und die Auswirkungen von Antisemitismus verstehen, um einer gerechten und toleranten Kultur in unserer Gesellschaft mehr Raum zu geben. Die Einbindung dieser Themen in den Unterricht ermöglicht es den Schüler:innen, kritisch zu denken, Empathie zu entwickeln und sich aktiv gegen jegliche Form von Diskriminierung einzusetzen“, so Herbert Brettl.

Im Rahmen einer Exkursion in Kobersdorf am 4. Mai 2023 präsentierte er gemeinsam mit Ute Leonhardt den Studierenden im 6. und 8. Semester des Bachelorstudiums Sekundarstufe die Lernmodule.