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Tagung „Gewalt- und Mobbingprävention als Schulentwicklungsansatz“ zum Auftakt des neuen Zentrums

Das neue Zentrum für Gewalt- und Mobbingprävention und Persönlichkeitsbildung der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland (ZGMP2) ist seit Jänner 2022 bundesweit für die Initiative der Mobbing(präventions)beratung für Bundesbedienstete im Ressort des BMBWF sowie seit Anfang September 2022 auch bundesweit für psychosoziale Gesundheitsförderung – in enger Abstimmung mit dem BMBWF – zuständig.

Zum offiziellen Auftakt veranstaltete das Zentrum am 1. und 2. September 2022 eine Tagung zum Thema „Wirkung des Schul- und Klassenklimas auf die psychosoziale Gesundheit und die Prävention von Gewalt und Mobbing“ im inspirierenden Ambiente von St. Martin an der Raab (Südburgenland) und bot ein vielseitiges Programm aus Impulsvorträgen, Diskussionen und Workshops. Der Einladung gefolgt waren nicht nur zahlreiche interessierte Pädagog_innen. Auch Bildungsdirektor und Hochschulratsvorsitzender der PPH Burgenland, Heinz Josef Zitz, Leiterin der Abteilung Schulpsychologie, Gesundheitsförderung und psychosoziale Unterstützung, Bildungsberatung, MinR Beatrix Haller, Projektleiterin der Mobbing(präventions)beratung im Personalverantwortungsbereich des BMBWF, MinRin Maria Gruber-Redl und Rektorin der PPH Burgenland Sabine Weisz nahmen an der Eröffnung teil.

Rektorin Sabine Weisz betonte die lange Tradition der PPH Burgenland im Bereich systemischer Gewalt- und Mobbingprävention sowie der Persönlichkeitsbildung. „In den letzten Jahren hat sich die PPH Burgenland mit dem Projekt ‚Schulklima 4.0 – Schlüssel zur Prävention‘ (in Kooperation mit der Bildungsdirektion für Burgenland und gefördert durch den Fonds Gesundes Österreich - FGÖ) als Expert_innenorganisation für dieses Themenfeld profiliert. Sie wird künftig noch stärker als Zentrum für systemische Gewalt- und Mobbingprävention und Persönlichkeitsbildung bundes- und landesweit Initiativen setzen und sich im öffentlichen Diskurs positionieren.“

„Die Beziehungen in der Klasse und das Schulklima wirken sich auf das Wohlbefinden, die Ermöglichung individuellen Lernerfolgs sowie die Prävention von Gewalt aus. Wohlwollende Interaktion, ein konstruktiver Umgang mit Konflikten und auch die Anerkennung von ‚Anders-
Sein‘ sind hierfür von besonderer Bedeutung“, so Florian Wallner, Leiter des ZGMP2, in seinen Eröffnungsworten. Es gehe um einen verantwortungsvollen Umgang einer Gemeinschaft mit Diversität, Abweichungen und Konflikten. Hierbei liege es an den handelnden Personen, wie sich soziale Systeme entwickeln. Es sei wichtig, beginnende Formen von Übergriffen, destruktiver Kommunikation oder Gewalt wahrzunehmen und zielgerichtet zu intervenieren. Schule als Ort der Gemeinschaft, der Sicherheit und Konstanz habe für Schüler_innen in ihrer persönlichen Entwicklung große Bedeutung.

Die Tagung ging der Leitfrage nach, wie Schulentwicklungsprozesse gestaltet sein müssen, um in Bezug auf psychosoziale Gesundheit und die Prävention von Gewalt und Mobbing zu wirken. Bewährte Modelle zur Förderung psychosozialer Gesundheit sowie Mobbingprävention und -intervention, Handlungsoptionen sowie konkrete Handlungsschritte und Methoden wurden vorgestellt.

„Keine Schulentwicklung ohne schulische Gesundheitsförderung“ betonte MinR Beatrix Haller in ihrer Ansprache über die Bedeutung der nationalen Strategie zur psychosozialen Gesundheitsförderung und schulischen Gewaltprävention.

Ein großer Dank gebührt dem Team um Florian Wallner und Elisabeth Muik für die Organisation dieser impulsreichen Veranstaltung.

Kurzer Einblick in das Programm:

In einer von Reinhard Bodlak und Elisabeth Muik moderierten Podiumsdiskussion sprachen Schulleiter_innen und Koordinator_innen der am Projekt „Schulklima 4.0“ teilnehmenden Schulen über ihre Erfahrungen und zeigten, wie bunt und unterschiedlich die Zugänge der Schulen sein können.

In kleinen Diskussionsrunden konnten sich die Teilnehmenden mit Schulentwicklungsberater_innen, die die Schulen bei diesem Projekt begleiten, austauschen und erprobte Inhalte zu Gewaltprävention und sozialem Lernen aus der Praxis kennenlernen.

Rosemarie Felder-Puig, nationale Leiterin der Studie Health Behaviour in School-aged Children (HBSC) und Mitglied des Coordinating Committee der internationalen HBSC-Studie, gab einen kurzweiligen Einblick in Studienergebnisse zu Gewalt- und Mobbingprävalenzen in Österreich, PPHB-Institutsleiterin Sabine Haider, PPHB-Mitarbeiterin Sabrina Schrammel und Daniela Toth informierten über die ersten Ergebnisse aus der Begleitforschung des Projektes Schulklima 4.0 – Schlüssel zur Prävention.

Bei einem runden Tisch diskutierten die Expert_innen Klaus Fandl, Leiter der Abteilung Schulpsychologie-Bildungsberatung an der Bildungsdirektion für Burgenland, Monika Dundler, Beratungslehrerin und Schulentwicklungsberaterin, Ursula Gamauf-Eberhardt, Programmleiterin für Friedenspädagogik und OSZE Projekte am ASPR – Friedensburg Schlaining, Christian Reumann, Kinder- und Jugendanwalt des Landes Burgenland und Florian Wallner, Leiter des ZGMP2 an der PPH Burgenland über die Bedeutung schulischer Gewalt- und Mobbingprävention.

Am zweiten Tag erhielten die Teilnehmer_innen viele praktische Impulse in Workshops zu relevanten Themen wie Achtsamkeit als nachhaltige Ressource im Kontext Schule (Robert Aichinger), Intervention bei Mobbingverdacht (Monika Dundler), Führung durch Vorbild (Elisabeth Muik und Daniela Friedrich) und Methoden zur Cybermobbing-Prävention (Nikola Hahn-Hoffmann).

Terminankündigung (Weitere Informationen folgen demnächst):
4. und 7. November 2022 | Symposium Herbst – Persönlichkeitsbildung & psychosoziale Gesundheitsförderung

HIER finden Sie alle Veranstaltungen des Zentrums.