Elf Einreichungen von Personen mit Bezug zum Burgenland gab es für den Burgenländischen Hochschulpreis 2020. Darunter fanden sich Bachelor- sowie Masterarbeiten und Dissertationen aus den unterschiedlichsten Themenfeldern sowie ein künstlerisches Werk. Wie auch schon bei der letzten Verleihung fiel das Urteil der Expertenjury einstimmig aus. Die Sozialwissenschaftlerin Sabrina Luimpöck, Lehrende im Department Soziales der FH Burgenland, erhielt den Burgenländischen Hochschulpreis für ihre Dissertation zum Thema „Erwerbsbiografien tschetschenischer Flüchtlinge. Krieg, Flucht, Asylverfahren und Integrationserwartungen als biografische Mehrfachzäsur“.
Mehrfach ausgezeichnete Forschungsarbeit
Sabrina Luimpöck absolvierte ein Fachhochschulstudium in Sozialarbeit sowie Slawistik und Soziologie an der Uni Wien und Prag. Ihre Dissertation schloss sie an der Universität Hildesheim an. Die gebürtige Oberösterreicherin ist seit 2014 als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrende an der FH Burgenland im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit tätig. In Lehre und Forschung widmet sie sich den Themenbereichen Migration, Diskriminierung, Mehrsprachigkeit, Geschlechterverhältnisse und der Weiterentwicklung von Methoden. Für ihre Dissertation wurde sie auch bereits mit dem Dissertationspreis für Migrationsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie dem Wissenschaftspreis der Stadt Wien ausgezeichnet.
Begutachtet wurde die ausgezeichnete Arbeit von Nikolaus Dimmel. Er lehrt an der Universität Salzburg und leitet den Universitätslehrgang Migrationsmanagement: „Die Arbeit von Sabrina Luimpöck behandelt, methodisch der Biografieforschung verpflichtet, den Stellenwert von Kultur, Identität und Religion bei der Integration und Inklusion von Fluchtmigrant_innen, hier am Beispiel der Tschetschenischen Community in Österreich.“ Die Arbeit beinhalte „Anknüpfungspunkte einer Immigrationspolitik, die vor allem Frauen Integrations- und Inklusionsangebote unterbreiten und damit einer ethnisch überlagerten religiösen Selbst-Segregation entgegenwirken kann.“
Hochkarätige Jury entschied
Eine Einreichung mit Bezug zum Burgenland war bis 31. Mai 2020 möglich. Eine elfköpfige Jury aus den unterschiedlichen Fachbereichen prüfte die eingereichten Arbeiten und entschied schlussendlich über den Preisträger. Das Preisgeld in der Höhe von € 2.000,- wurde in diesem Jahr von der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz - Institut Oberschützen zur Verfügung gestellt.
In der Jury vertreten waren:
Mag. (FH) Josef Baumüller, WU Wien
Univ. Prof. DDr. Nikolaus Dimmel, Universität Salzburg
Univ. Prof. Martin Haselböck, Musikkonzept Veranstaltungsservice GmbH, Orchester Wiener Akademie GmbH
Judit Klement Ph.D, ELTE Budapest
Mag. Nikolaus Koller, MA, Kuratorium für Journalistenausbildung
Dr. sc. Wolfgang Kratky, MBA, Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz
Dr. Christina Sichtmann, Universität Wien
Dipl.-Ing. Dr. Johannes Stuppnik, Statistik Austria
Prof.(FH) DI Dr. Christian Wartha, Fachhochschule Burgenland
Dr. Mag. Andrea Weinhandl, PPH Burgenland
Ing. Mag. Christoph Weiss, Weiss Consulting GmbH
Hintergrundinformation
Die 2013 gegründete Burgenländische Hochschulkonferenz besteht aus Fachhochschule Burgenland, Stiftung Private Pädagogische Hochschule Burgenland, Joseph-Haydn-Konservatorium des Landes Burgenland, Universität für Musik und darstellende Kunst Graz - Institut Oberschützen. Sie ist eine unabhängige Plattform der Hochschulen im Burgenland, außerdem überparteilich und überkonfessionell. Ziel ist die Vernetzung und Kooperation dieser Hochschulen zu fördern und dadurch einen besseren Austausch zwischen den Instituten zu ermöglichen. Das eröffnet Perspektiven und stärkt das Burgenland als Bildungsregion.
Eine Einreichung für den Burgenländischen Hochschulpreis ist bis Ende Mai 2021 unter hochschulpreis(at)fh-burgenland.at möglich.
Infos unter: http://www.hochschulen-burgenland.at/