Für das Kulturprogramm war Eva Maltrovsky verantwortlich. Sie führte die Lehrenden und Mitarbeiter_innen der PPH Burgenland im Rahmen eines „Winterspazierganges“ zum „Weintraubenkern“ des Bildhauers Heinz Bruckschwaiger. Es handelt sich um eine Steinskulptur eines 1.000-fach vergrößerten Weintraubenkerns, mit dem sich der Künstler auf einen Fund in einem der Hügelgräber aus der Hallstattszeit bezieht.

Im Zagersdorfer Urbarialwald, nahe Klingenbach, wurden in einem Grab aus der Hallstattzeit Weintraubenkerne gefunden, die mit Sicherheit von kultivierten Weinstöcken stammen. Es ist damit bewiesen, dass seit 700 v. Chr. in unserem Gebiet Wein kultiviert wird. Jedenfalls ist der Weinbau nicht erst von den Römern in unser Gebiet gebracht worden.

Auf dem Gelände befinden sich fünf Grabhügel. Einer wurde 1985 archäologisch vom burgenländischen Landesmuseum untersucht, die anderen stehen unter Denkmalschutz. In der Grabkammer befand sich eine bestattete Frau und Grabbeigaben wie Bronzeschmuck, Tongefäße für Speisen und Trankbeigaben. Bemerkenswert ist ein Fund eines Weintrinkservices mit Trinkschalen, Mischgefäßen etc. In einem schüsselförmigen Kegelrandgefäß lagen 3 Weitraubenkerne. Alte europäische Rebsorten kamen im 9./8. Jhdt. vor Chr. aus Nordgriechenland in unsere Gegend.

Der Frau im Hügel hatte man sechs Gefäße mit insgesamt 200 Liter Wein mitgegeben. Sie muss eine hochgestellte Persönlichkeit gewesen sein, da sie den Wein zur Bewirtung benötigte (im Diesseits und Jenseits). Der Wein wurde geharzt, um haltbar gemacht zu werden, mit Honig gesüßt und mit Kräutern und Früchten angesetzt. Man trank ihn aus flachen Tonschalen.

Der Bildhauer Heinz Bruckschwaiger (1944-2019) gestaltete viele Projekte an besonderen Orten, wie die Weinlaubenkuppel bei Oggau oder auch einige Projekte um seinen Geburts- und Wohnort Sigless.

Im warmen Innenraum fand anschließend eine vorweihnachtliche Feier statt, gestaltet vom Team des Instituts für Religionspädagogik und Diversität der PPH Burgenland. Adele Grill spielte Gitarre und sang unter anderem Texte und Melodien von Wolf Biermann und Konstantin Wecker.

Der Bogen vom „Weintraubenkern“ wurde zu Symbolen von Weihnachten gespannt und mündete in das Lied „Es ist ein Ros entsprungen“, das alle gemeinsam sangen.