Die Covid-19-Pandemie hat den Schulalltag zwischen 2020 und 2021 vollkommen verändert. Eine der wichtigsten Fragen der Bildungsforschung seitdem ist: Welchen Einfluss hatten die zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie getroffenen gesellschaftlichen Maßnahmen auf die kognitive Entwicklung von Schüler_innen?

Thomas Leitgeb (Private Pädagogische Hochschule Burgenland), Wolfram Rollett und Katja Scharenberg (Pädagogische Hochschule Freiburg) sind dieser Fragestellung in einer internationalen Forschungskooperation nachgegangen und haben dafür die Entwicklung der kognitiven Grundfähigkeiten von 104 Schüler_innen der dritten Schulstufe dreier österreichischer Volksschulen (Primarstufe) untersucht und analysiert. Die Testung der kognitiven Grundfähigkeiten erfolgte zu Beginn und Ende des Schuljahres 2020/21 und damit vor und nach den Maßnahmen zur Eindämmung der zweiten und dritten Corona-Welle in Österreich.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sich die Kinder in dem durch pandemieeindämmende Maßnahmen geprägten Schuljahr im Durchschnitt nicht so positiv entwickelt haben, wie dies zu erwarten oder erhoffen gewesen wäre. Dabei ist es auch zu Schereneffekten gekommen, die auf kognitive Einbußen bei benachteiligten Schüler_innengruppen hinweisen. Diese Befunde liefern wichtige Hinweise dahingehend, dass die pandemiebedingten Veränderungen der Lebenswelt von Schüler_innen der Primarstufe (Kontaktbeschränkungen, Schulschließungen bzw. Fernunterricht oder Restriktionen des Freizeitangebotes) ein ungünstiges Umfeld für die Weiterentwicklung ihrer kognitiven Grundfähigkeiten geboten haben.

Die Studie und deren Ergebnisse sind in der Zeitschrift für Bildungsforschung erschienen. Nähere Details dazu können auch HIER nachgelesen werden.

Kontakt:
Thomas Leitgeb, BEd MA MA
Private Pädagogische Hochschule Burgenland, Eisenstadt, Österreich. E-Mail: thomas.leitgeb(at)ph-burgenland.at