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Exkursion zur Gedenkstätte Am Steinhof: „Der Krieg gegen die „Minderwertigen“ – Zur Geschichte der NS-Medizin in Wien“

Von: Eva Maria Krojer

Studierende des 8. Semesters mit dem Schwerpunkt Inklusive Pädagogik besuchten am 23. Mai 2019 die Dauerausstellung in der Gedenkstätte Am Steinhof „DER KRIEG GEGEN DIE „MINDERWERTIGEN“ – Zur Geschichte der NS-Medizin in Wien“.

Die Exkursion fand unter der Leitung von Eva Krojer im Rahmen der Lehrveranstaltung „Qualität und Qualitätsentwicklung in einer inklusiven Bildungslandschaft“ statt.

Die Heil- und Pflegeanstalt "Am Steinhof", das heutige Otto Wagner Spital, wurde in der Zeit nach 1938 zum Wiener Zentrum der nationalsozialistischen Tötungsmedizin. Insgesamt sollen mindestens 7.500 Patient_innen dort ihren Tod gefunden haben.

Auf dem Anstaltsgelände kamen in der sogenannten Kinderfachabteilung, "Am Spiegelgrund", auf der neben dem medizinischen Personal auch Pädagog_innen beschäftigt gewesen waren, rund 800 Kinder und Jugendliche beispielsweise durch medizinische Forschungsversuche, gezielte Mangelernährung, systematische Vernachlässigung oder andere Foltermethoden ums Leben. Die sterblichen Überreste der Opfer der Anstalt "Am Spiegelgrund" wurden bis in die 1980er-Jahre weiterhin für Forschungszwecke verwendet. Deren Bestattung erfolgte erst im Jahr 2002 in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof. Zehn Jahre danach wurden im Jahr 2012 weitere sterbliche Überreste von Opfern der "dezentralen Euthanasie" am Steinhof bestattet.

Ausgehend von den Geschehnissen auf dem Gelände der Anstalt „Am Steinhof“ beschäftigten sich die Studierenden der PPH Burgenland im Rahmen einer dialogisch organisierten Führung unter anderem mit Diskussionsschwerpunkten wie „Euthanasie“, Zwangssterilisation, den sogenannten Mordzentren oder der „Aktion T4“.

Beim anschließenden Reflexionsgespräch kam es weiters zu einer kritischen Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten bzw. den Methoden im Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen oder psychischen Krankheiten sowie Angehörigen sozialer Randgruppen in der heutigen Zeit, im Vergleich mit der nationalsozialistischen Volks- und Leistungsgemeinschaft von damals. Ebenso wurden von den Studierenden die Rolle der Lehrperson sowie die aktuell vorhandenen Strukturen in Bezug auf den Anspruch einer inklusiven Bildungslandschaft beleuchtet.