Den Anfang machte die Österreichische UNESCO Kommission (ÖUK). Sabina Mahr, Bildungsreferentin des ÖUK, stellte die UNESCO als Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UNO) vor. Die Haupttätigkeiten sind internationale Kooperationen in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur, Entwicklung von globalen Lösungen für globale Probleme, Erarbeitung und Monitoring von internationalen Standards sowie die aktive Unterstützung der Mitgliedstaaten bei der Umsetzung konkreter Programme in den drei Aktivitätsbereichen. Auch die Agenda 2030 der UNO mit ihren Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable development Goals – SDGs) wurde vorgestellt. Besonderes Augenmerk legte Frau Mahr dabei auf SDG 4 zu hochwertiger Bildung: „Bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherstellen sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen fördern", so lautet das hehre Ziel. Mit den Teilnehmenden diskutierte Frau Mahr Beispiele aus der Bildungspraxis. Als ein Vorzeigeprojekt der ÖUK wurde auch das Netzwerk von UNESCO Schulen vorgestellt.
Zweite Station der Exkursion war BAOBAB, ein in Wien ansässiger Verein, der sich als zentraler Lern- und Kommunikationsort zu Globalem Lernen, Sprachförderung und Diversität in Österreich versteht. BAOBAB fördert mit seinem Angebot die Auseinandersetzung mit globalen Themen und dem Leben in einer pluralen Gesellschaft im schulischen und außerschulischen Bildungsbereich sowie im Elementarbereich und der Erwachsenenbildung. Bildungsreferentin Magdalena Emprechtinger stellte der Gruppe die umfangreiche (öffentliche) Bibliothek vor, ein besonderer Ort voll Schätzen aus aller Welt und tollen Materialien, um die Welt in die eignen vier Wände oder auch ins Klassenzimmer zu holen. Die Teilnehmenden waren begeistert von dem bunten Angebot an Spielen, Büchern und Materialien von rund um den Globus. Einiges durfte auch gleich vor Ort ausprobiert werden und versetzte die Besucher_innen in Staunen.
Am Nachmittag besuchte die Gruppe das „Conflict Prevention Centre“ (CPC) der OSZE – Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europe. Die OSZE ist eine verstetigte Staatenkonferenz zur Friedenssicherung mit 57 Teilnehmerstaaten von Vancouver bis Wladiwostok. Sie hat ihren Sitz in Wien (Hofburg und Wallnerstrasse). Michael Raith, politischer Berater am CPC, stellte die OSZE vor und erklärte ihr Mandat, die Chancen und Grenzen am internationalen politischen Parkett und welche Beiträge die OSZE in jüngerer Vergangenheit zu Frieden und Sicherheit geleistet hat. Als Beispiel stellte er die „Special Monitoring Mission to Ukraine“ (Ukraine-Mission) vor und versuchte den Teilnehmenden ein Verständnis für die Herausforderungen von Friedensbildung und Sicherheit in (nach)Konfliktgebieten zu vermitteln. Zum besseren Verständnis wurde sogar die Möglichkeit einer OSZE Feldmission im Burgenland als ein (scherzhaftes) Beispiel diskutiert.
Begeistert vom internationalen politischen Parkett war die gleichsam logische nächste Station der Exkursion das Vienna International Centre (VIC), auch als UNO-City bekannt. Das VIC ist neben New York, Genf und Nairobi einer von vier Hauptsitzen der Vereinten Nationen (UNO). Die UNO-City dient als Standort vieler Organisationen der UNO-Familie, die auf vielfältige Weise Frieden, Menschenrechte und nachhaltige Entwicklung vorantreiben. Ihr Ziel ist es, die friedliche Nutzung von Kerntechnologie und des Weltraums sicherzustellen, Nuklearversuchen ein Ende zu setzen, der Armut Einhalt zu gebieten und die weltweiten Auswirkungen von Drogen, Kriminalität und Terrorismus einzudämmen. Die HLG Gruppe tauchte ein in die spannende Welt der internationalen Politik. Besonderes Augenmerk wurde auf die bereits bei der UNESCO angesprochenen SDGs gelegt, die mit Beispielen aus aller Welt quasi zum Leben erweckt wurden. Zum Abschluss durften die Besucher*innen noch in einem UNO Flüchtlingszelt Platz nehmen, zwar kein angenehmes, jedoch sicher ein augenöffnendes Erlebnis.
Als letzte Station der globalen Exkursion kehrte die Gruppe bei Amnesty International (AI) Österreich ein. AI ist eine Nichtregierungsorganisation mit dem Ziel, Fakten von Menschenrechtsverletzungen zu recherchieren und die Verantwortlichen durch verschiedenste Aktionen aufzufordern, diese zu beenden. Dafür werden regelmäßig starke und mitreißende Kampagnen gestaltet, um die größtmögliche (inter)nationale Aufmerksamkeit zu erzielen. Je mehr Menschen auf die Verantwortlichen Druck ausüben, umso mehr kann erreicht werden. AI ist auch ein faszinierendes Beispiel für eine global tätige NGO, die auf Initiative und mit Vision eines einzelnen entstand und heute weltumspannend gegen Unrecht auftritt. Gudrun Rabussay-Schwald, Leiterin der Menschenrechtsbildungsabteilung von Amnesty Österreich entführte die Gruppe in die faszinierende und mitreißende Welt von AI und zeigte anhand von markigen Kampagnen, wie jedeR von uns zivilcouragiert agieren und sich gegen Unrecht und Menschenrechtsverletzungen, die irgendwo auf dieser Welt passieren, engagieren kann. Die Amnesty Kampagnen sind auch sehr gut für Schulen geeignet, um zu zeigen, dass viele kleine Schritte eine große Wirkung haben können!
Mit dem positiven Gefühl, dass jedeR die Welt ein Stück weit zum Besseren verändern kann, beendeten die Teilnehmenden eine interessante und informative Exkursion im Zeichen von Friedensengagement von global bis regional.