News

KICKOFF des INTERREG-Projektes CODES AT-HU

Am Freitag, 14. Dezember 2018 fand im Festsaal des Stadtschulrates für Wien die öffentliche „Kickoff“-Veranstaltung des INTERREG-Projektes CODES AT-HU statt.

Von: Marie Mörz

Heinrich Himmer, Bildungsdirektor Wien, Heinz Zitz, Bildungsdirektor Burgenland, Balázs Bakó, Vizerektor des Regionalen Pädagogischen Dienst- und Forschungszentrums Szombathely (ELTE Savaria Universität), Thomas Strasser, Vizerektor der PH Wien, Inge Strobl-Zuchtriegl, Vizerektorin der PPH Burgenland und Elisabeth Windl, Vizerektorin der PH NÖ eröffneten gemeinsam dieses grenzüberschreitende Treffen und betonten die zentrale Bedeutung der Maßnahme als Schlüssel für einen erfolgreichen Bildungs- und Arbeitsweg. CODES AT-HU soll ein best-practice-Beispiel für eine langfristige grenzüberschreitende Zusammenarbeit von gemeinsamen Bildungsinitiativen werden.

Danach folgte eine Podiumsdiskussion mit Vertreter/innen aus den Bereichen Bildung, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Danielle Spera, Kurt Scholz, Dorothee Ritz, und Christa Koenne setzten sich mit gesellschaftspolitisch hochaktuellen Fragestellungen: Muss man Friedrich Schillers Don Carlos, Beethovens 9. Sinfonie oder die Apologie des Sokrates kennen? Gibt es Schlüsselkompetenzen, die in den Schulen der EU als Standard vermittelt werden müssten? Digitale Medien: Gefahr oder Chance? Welche Kompetenzen brauchen die Anwender, um mit digitalen Medien (kritisch) umgehen zu können? Ist der Schulunterricht in der derzeitigen Form längst überholt?

Alle Diskussionsteilnehmer/innen waren sich einig: Eine schulische Grundbildung sei unverzichtbar und notwendig. Dieses Erfordernis wird auch durch gesellschaftliche Umbrüche oder zukünftige Entwicklungen nicht außer Kraft gesetzt. Die Frage ist allerdings, welche grundlegenden Skills und Fertigkeiten zukünftig unsere Schüler/innen benötigen, um insbesondere den Herausforderungen der Digitalisierung gewachsen zu sein. Kinder sollten nicht nur konsumieren, sondern auch lernen produktiv damit zu arbeiten. Die Schüler/innen einerseits für Technik zu begeistern, ihre Freude am Programmieren zu wecken, aber auch Zusammenarbeit, Kooperation, Kreativität seien laut Dorothee Ritz grundlegende Skills, die wir von der Schule erwarten. Ähnlich formuliert es Danielle Spera, die hinzufügt, dass wir mit dem Internet heute Zugang zu Millionen von Informationen haben. Wir müssen wissen, wonach wir suchen. Das gehe nicht ohne Kernkompetenz, ohne Grundbildung. Ebenso betont Christa Koenne die Entscheidungsfähigkeit und Verantwortung als wesentliche Voraussetzungen für den kritischen Umgang mit diesen Informationsquellen. Schule müsse aber auch friedenstiftend wirken. Schule sei der ideale Ort, um zu lernen, wie man miteinander umgeht, sowie andere Kulturen, Andersdenkende und Verschiedenheiten zu erleben. Für Kurt Scholz wiederum seien die „drei L“ in der Schule wichtig: Leistung, Lachen und Liebe im Sinne von Zuneigung und Wertschätzung. Diese „drei L“ sollten nicht durch permanentes Messen ersetzt werden.

In einem Fachvortrag präsentierte Judit Langerné Buchwald die wesentlichen Eckpfeiler des ungarischen Schulsystems mit Verweis auf die gemeinsamen Wurzeln der österreichischen und ungarischen Systeme, auf Ähnlichkeiten und Unterschiede und Reformen in Ungarn für einen qualitativ hochwertigen Unterricht.

Abschießend stellten die Projektkoordinator/innen ihre jeweilige Bildungsinstitution vor und gingen kurz auf den Beitrag ein, den sie aufgrund ihrer Expertise zum Gelingen des Projektes leisten werden.

Die PPH Burgenland setzt ihren Schwerpunkt auf die Bereiche Mathematik und Naturwissenschaften. Ihre Aufgabe ist es Materialien und Methoden für Volksschüler/innen zu entwickeln. Dabei geht es vor allem auch darum, neue, innovative Formate im digitalen Bereich einzusetzen. Um ein Zeichen der Verbundenheit zwischen Ungarn und Österreich zu setzen, ließ die PPH Burgenland ihre Mitarbeiterin Andrea Biscar auf Ungarisch ein Resümee ziehen.

Mit CODES AT-HU wurde ein ganz besonderes Projekt für Grundschüler/innen in der österreichisch-ungarischen Grenzregion gestartet, das gerade in einer Zeit, in der die Funktion und das Miteinander der Europäischen Union auf eine Bewährungsprobe gestellt werden, ein Leuchtturmprojekt sein möchte.