News

Perspektiven zur religiösen Dimension von Kunst

von: Eva-Maria Maltrovsky

Nachgedanken zum ökumenischen Studientag „Kunst und Religion“

Ein Blinder auf einer Rolltreppe einer Londoner Undergroundstation rezitiert den Johannesprolog - man merkt, dass der Film rückwärts abgespult wird und erfährt, dass der Schauspieler die englische Textversion von rückwärts auswendig gelernt hat, damit er dann in der richtigen, wenn auch nicht immer gut verständlichen Lautfolge, gehört werden kann. Mit diesem Video von Mark Wallinger „Angel“ steigt Johannes Rauchenberger in seinen Vortrag zum Thema „Und wenn sie´s doch tut?“ ein: Nämlich, wenn zeitgenössische Kunst auf christliche Inhalte und Bezugssysteme zurückgreift, wie am vorgezeigten Beispiel die Rezipienten fordern.

Gustav Schörghofer wählt einen anderen, aber ebenfalls sehr bemerkenswerten Zugang zur zeitgenössischen Kunst, deren Protagonisten oft kirchenfern oder sehr kritisch gegenüber Glaubensinhalten sind. Indem er eine Beziehung zur jesuitischen „Option für die Armen“ herstellt, richtet er den Fokus auf Kunst, die Zeit und ein Sich-Einlassen fordert, die Unspektakulärem den Vorzug gibt, oft armen Materialien einsetzt.

Markus Zechner zeigt Beispiele von Sakralbauten, die Kunst Raum geben oder architektonisches Einfühlungsvermögen und Können im Zusammenspiel mit Denkmalpflege fordern. Hier spielt die Verbindung von Altem und Neuem eine Rolle. Der Umbau der Kirche von Neuhaus in der Wart ist ein gelungenes Beispiel, das mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde.

Iljia Dürhammer bot Einblick in die Kompositionsstruktur von Bach, Mendelsohn und Schubert und auch hier hört man Überraschendes und bisher nicht Gewusstes.

Frau Vizerektorin Inge Strobl-Zuchtriegl  verfolgte die Referate mit großem Interesse. Für sie ist das Thema Kunst ein großes Anliegen und sie bringt ihm viel Offenheit entgegen. Sie ist ja auch verantwortlich für das anspruchsvolle Projekt „Himmel und Haydn“.

Den Rahmen zum Studientag, der von Eva Maltrovsky und Michael Sielemann geleitet wurde, bot die Ausstellung „Verdichtungen“ von Johannes Haider, die als Abschluss der Tagung von Frau Vizerektorin Inge Strobl-Zuchtriegl in Anwesenheit der Vizebürgermeisterin von Eisenstadt, Lisa Vogl, und Gemeinderätin und Obfrau des Kulturausschusses, Waltraud Bachmaier, eröffnet wurde.

Dieser Studientag fand im Rahmen des Schwerpunktes „Ästhetik“ des Institutes für Religionspädagogik und Diversität der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland statt.

Am 19. März 2019 folgt ein weiterer Tag zu Fragen der Wahrnehmung und Ästhetik: „Digitalisierung und Wahrnehmung: Medien- und Bildkompetenz“.

Vizerektorin Mag. Inge Strobl-Zuchtriegl, MAS, MSc, Gustav Schörghofer SJ, Mag. Dr. Eva Maltrovsky, MMag. Dr. Johannes Rauchenberger

Vortragender Dr. Ilija Dürhammer

Vizerektorin Mag. Inge Strobl-Zuchtriegl MAS, MSC, Klubobfrau Beatrix Wagner, Gemeinderat Mag. Dr. Richard Mikats, Mag. Dr. Eva Maltrovsky, Gemeinderätin Waltraud Bachmaier (Kulturausschuss), Vizebürgermeisterin Lisa Vogl, BA, MBA

Baudirektor und Diözesankonservator Dipl. Ing. arch. Markus Zechner

Gustav Schörghofer SJ