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QMS-Tag für Schulleiter:innen und Qualitätsschulkoordinator:innen

Qualität
Macht
Sinn

Die zunehmend komplexer gewordenen und stets komplexer werdenden Ansprüche einer VUCA1-Welt in allen Lebensbereichen führten das österreichische Bildungswesen zu einer 2017 legistisch verankerten veränderten Steuerungskonfiguration. Dieser Governanceansatz rückt die Einzelschule als primären Ort der Qualitätsentwicklung in den Fokus und wirkt auf etablierte Handlungspraxen, Rollen und Funktionen aller Akteur:innen im System. Das Qualitätsmanagementsystem für Schulen (QMS) kann Schulleitungen und Lehrkräfte unterstützen, um den komplexen Herausforderungen in VUCA- Zeiten planvoll und systematisch zu begegnen.

Am 14. September 2023 fand im Kulturzentrum Eisenstadt und an der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland der „QMS- Tag“ für Schulleiter:innen und Qualitätsschulkoordinator:innen statt, eine Veranstaltung der Bildungsdirektion für Burgenland und der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland. Zahlreiche Schulleiter:innen und Qualitätsschulkoordinator:innen aus dem Burgenland waren der Einladung gefolgt.

Ziel der Veranstaltung war es, Führungskräften und Qualitätsschulkoordinator:innen unterstützende Impulse aus verschiedenen Perspektiven zum Implementierungsprozess des Qualitätsmanagements an Schulen (QMS) zu bieten.

Stefan Zehetmeier, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, thematisierte und analysierte in seinem Vortrag „Qualitätsmanagement im Rahmen von QMS“ mögliche Spannungsfelder, die in standortspezifischen Veränderungsprozessen entstehen können, und verwies auf die Bedeutung einer grundlegenden Auseinandersetzung mit dem Verständnis von Qualität. Da Qualität immer eines Bezugsrahmens bzw. der Kriterien bedarf, ist der „Qualitätsrahmen für Schulen“ eine relevante Grundlage zur Bestimmung und Orientierung von Qualität in Schulen.

An diese Ausführungen anknüpfend, erläuterten Michaela Jonach, Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, und Sylvia Opriesnigg, Institut des Bundes für Qualitätssicherung im österreichischen Schulwesen, in der Keynote „iKM PLUS trifft QMS“ die  Bedeutung der Instrumente von QMS in der Nutzbarmachung von Daten im Hinblick auf eine an Evidenzen orientierte Schulentwicklung.

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen eines vielfältigen Workshopangebots. Hier spannte sich der Bogen von der „Externen Schulevaluation“, einem seit 2022/23 neuen Zugang der Fremdevaluation im österreichischen Bildungssystem, über die Rolle der Führungskraft im Institutionalisierungsprozess von QMS bis zur Thematik der Zusammenarbeit von Lehrkräften als Möglichkeit der individuellen Entlastung und gemeinsamen Professionalisierung. Darüber hinaus knüpfte ein Workshop mit dem Titel „Von Daten zu Taten“ inhaltlich an die Keynote des Vormittags an und in einem weiteren Angebot erzählte Doris Pfingstner, Schulleiterin der Modularen Mittelstufe Aspern, von ihrem innovativen Weg und der Nutzung von autonomen Möglichkeiten in der Konzeptentwicklung und Umsetzung des modularen Konzepts. Hinzuzufügen ist an dieser Stelle, dass die Modulare Mittelstufe Aspern für den Österreichischen Schulpreis nominiert ist.


1VUCA: volatility, uncertainty, complexity, ambiguity