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Schule trifft Kultur: „Zeig mir deine Wunde“ im Dom Museum Wien und „Mark Rothko“ im KHM

Bericht und Ausstellungstipps

Von: Eva Maltrovsky

Das Thema „Verwundung“, Leid und Schmerz ist leider in den Medien immer wieder präsent: sei es im Zusammenhang mit politischer Unterdrückung, privater oder struktureller Gewalt, körperlicher oder seelischer Verletzung.

In der christlichen Theologie spielt das Thema der Passion, das in diesem Kontext mit dem Aspekt der Erlösung verbunden ist, eine zentrale Rolle.

Das Dom Museum Wien präsentiert mit der Sonderausstellung „Zeig mir deine Wunde“ einen anregenden und beeindruckenden Beitrag zu diesem Thema. Positionen der bildenden Kunst von der Gegenwart, mit Rückgriffen bis zum Mittelalter, loten die verschiedenen Facetten der Passion in umfassender Weise aus. Mit Arbeiten aus dem Wiener Aktionismus (Günter Brus, Hermann Nitsch), feministischen Positionen (Renate Bertlmann, Birgit Jürgensen, VALIE EXPORT), der Wiener Gruppe (Gerhard Rühm), aber auch jüngeren Werken wie z.B. von Manfred Erjautz oder Erkan Özgen schaffen die Kurator_innen einen zugleich sinnlich-ästhetischen als auch intellektuell-inhaltsreichen Zugang und setzen anregende Impulse.

Vor kurzem fand eine Veranstaltung der Reihe „Schule trifft Kultur“ des IRPD der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland (Leitung Eva Maltrovsky) statt, in der Lehrer_innen für Religion und andere Fächer die Ausstellung besuchten und am (übrigens ausgezeichneten) Vermittlungsprogramm teilnahmen.

Passend zum übergeordneten Thema „Religiöse Dimensionen in der bildenden Kunst“ wurde auch die Ausstellung von Mark Rothko im Kunsthistorischen Museum besucht. Der Vertreter des Abstrakten Expressionismus wird immer wieder erwähnt, wenn es um die Frage nach Transzendenz und dem Göttlichen geht. Mark Rothkos Familie hat einen jüdischen Hintergrund, auch wenn er die Religion nicht mehr praktizierte. Das alttestamentarische Bilderverbot, damit JAHWE nicht mit menschlichen Vorstellungen festgelegt wird, wird immer wieder in Bezug zu seinen abstrakten Farbräumen gestellt, die sich oft aus über 20 lasierenden Schichten konstituieren.

Als Kritikpunkt der Mark Rothko-Ausstellung ist zu sagen, dass sie sehr schwach ausgeleuchtet ist. Meine Frage, ob das aus konservatorischen Gründen geschehen sei, wurde verneint. Es handelt sich ja um Ölbilder und nicht um Druckgrafik oder Zeichnungen. Ich kann mich auch an Bilder von Mark Rothko im MOMA in New York erinnern, die in besseres Licht gesetzt wurden und die Farben zum Leuchten brachten. Leider ist das KHM auch nicht kooperativ, was Führungen für Lehrer_innen betrifft, im Gegensatz zum Dom Museum, wo alle Mitarbeiter_innen äußerst kompetent und entgegenkommend waren.

Dennoch ist auch die Ausstellung im KHM eine Gelegenheit, einen Überblick über das Lebenswerk von Mark Rothko zu erhalten. Die frühen Arbeiten sind ja weitgehend unbekannt und seine künstlerische Entwicklung ist gut zu verfolgen.

Beide Ausstellungen sind ein Tipp gerade für die Karwoche und Ostern!