Bewegung macht den Körper fitter, leistungsfähiger und energiegeladen, aber nicht nur. Durch Bewegung werden die Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit bei Kindern und Jugendlichen gestärkt. Studien zeigen auch, dass sportliche Aktivitäten zur Reduzierung von Suchkrankheiten und zur allgemeinen Verbesserung der körperlich-psychischen Gesundheit der Schülerinnen und Schüler beitragen. Auf der anderen Seite zeigen Studien, dass Kinder sich immer weniger bewegen und auf Grund dieses Bewegungsmangels und ungesunder Lebensführung immer häufiger an Fehlhaltungen oder Übergewicht leiden. Aus all diesen Erkenntnissen und empirischen Studien erwuchs die Forderung, tägliche Bewegungseinheiten in den Schulen einzuführen und als fixen Bestandteil des Unterrichts zu etablieren.
Wie wird die tägliche Bewegungseinheit in den österreichischen und ungarischen Schulen umgesetzt? Welchen Stellenwert hat die tägliche Bewegungseinheit in der ganzheitlichen Entwicklung der Kinder und Jugendlichen jetzt und in der Zukunft? Wie können infrastrukturelle und organisatorische Herausforderungen in der Praxis bewältigt werden? Was kann unternommen werden, wenn keine geeignete Infrastruktur vorhanden ist und es beispielsweise in der Schule keinen Turnsaal gibt? Expertinnen und Experten aus Österreich und Ungarn setzten sich bei diesem Symposium mit der pädagogischen Forderung nach mehr Bewegung und Sport für Kinder und Jugendliche in den Schulen auseinander und demonstrierten innovative Wege und Lösungsstrategien. Dieses Symposium ist auch der Beginn einer intensiveren Kooperation zwischen Ungarn und Österreich.
Ablauf:
János Gombocz von der Sportuniversität Budapest referierte über die Besonderheiten des ungarischen Modells in seiner Keynote „Die tägliche Bewegungseinheit als ungarisches Kuriosum - internationaler und sportwissenschaftlicher Ausblick“. Klaus Novak und Heinz Mock, PPH Burgenland, gaben einen Überblick über den burgenländischen Status quo und die Ausbildung zum Bewegungscoach. Ottó Beczenleitner und Zsolt Berczelédi, Sportuniversität Budapest, setzten sich mit der Frage infrastruktureller und organisatorischer Herausforderungen der Bewegungseinheit in der Schulpraxis auseinander. Gundl Rauter von der PPH Burgenland stellte die Interventionsstudie zur Bewegungskompetenz von Volksschülerinnen und Volksschülern „PINBEG“ vor. András Varga vom Ungarischen Verband für Sportlehrerinnen und Sportlehrer skizzierte den Stellenwert des Unterrichtsfaches Sport im Laufe der Geschichte. Livia Pathy, Bildungsdirektion für Burgenland, schloss die Vortragsreihe und zeigte, wie Bewegung das Sprachenlernen fördert. Eine Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern der Sportuniversität Budapest, der Bildungsdirektion Burgenland und der PPH Burgenland rundete das Symposium ab.