Begabungs- und Begabtenförderung ist ein wichtiges Bildungsanliegen des österreichischen Bildungssystems und zielt auf die Unterstützung, Förderung und Begleitung aller Schüler_innen bei der ganzheitlichen Entwicklung ihrer Person und ihrer Leistungspotenziale ab. Begabungsförderung ist daher nicht nur eine Anforderung an Lehrende, sondern auch ein wichtiges Thema der Schulentwicklung.
Mehr als 100 Pädagog_innen folgten der Einladung und setzten sich mit den komplexen Fragen auseinander, wie begabungsfördernder Unterricht möglichst qualitätsvoll gestaltet werden kann, wobei der Schwerpunkt auf die Domänen Kreativität sowie Mathematik gelegt wurde.
Wann und warum entstanden künstlerische Fähigkeiten, welches Problem soll Kunst lösen, funktionieren Gesellschaften auch ohne Kunst? Univ.-Prof. Thomas Junker, Universität Tübingen, beantwortete diese Fragen aus der Sicht der Evolutionsbiologie und zeigte, warum es so wichtig ist, dass in der Schule auch die künstlerischen Formen der Kommunikation gefördert werden.
Rupert Sodl, Präsident von ECHA Österreich (European Council for High Ability), griff in seinem Vortrag „Extracurriculare Fördermaßnahmen – Fluch oder Segen?“ das Spannungsfeld Begabungs-, Begabten- und HochbegabtenFörderung (=BBHF) extracurricular oder im Regelunterricht auf und beleuchtete dies anhand konkreter Beispiele aus verschiedenen Perspektiven.
Wie haben sich die kognitiven Grundfähigkeiten der Volksschulkinder im ersten Jahr der Pandemie entwickelt? Thomas Leitgeb, Leiter des Zentrums für Digitale Kompetenz (PPH Burgenland), stellte die ersten Befunde eines umfassenden Forschungsprojektes vor, in dem die Private Pädagogische Hochschule Burgenland in enger Abstimmung mit der Bildungsdirektion und dem Land Burgenland die Zeit der Pandemie kritisch aufarbeitet und die Folgen einer COVID-Erkrankung bei Schulkindern untersucht.
Begabungen und Talente zu erkennen sei keine einfache Aufgabe, da hier nachgespürt werden sollte, ob es sich um eine extrinsisch motivierte kurzfristige Begeisterung handelt oder ob tatsächlich ein Potenzial vorhanden ist, welches es zu fördern gilt, so Marion Starzacher, Pädagogische Hochschule Steiermark. In einem spannenden Dialog mit ihrem Publikum ging sie in ihrem Vortrag auf die Frage ein, wie Lehrpersonen junge Menschen dabei begleiten können, ihre Potenziale zu erkennen und zu entfalten.
Ein insgesamt sehr anspruchsvolles Programm mit vier Impulsvorträgen, acht Workshops und vielen Praxisbeispielen und Anregungen. Ein großes Lob und großer Dank an Institutsleiter Klaus Novak und sein Team für die Organisation dieses inspirierenden Symposiums.