PH-WIR: Was ist der Auftrag des Kompetenzzentrums Bildung für nachhaltige Entwicklung?

Robert Nehfort: Wir unterstützen alle Schulen im Burgenland, die sich mit ihrem Schulprogramm zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung verpflichtet haben. Derzeit sind das über 100 Schulen (ca. ein Drittel aller burgenländischen Schulen): Naturparkschulen, PILGRIM-Schulen, UNESCO-Schulen, ÖKOLOG-Schulen und die Partnerschulen des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel.

PH-WIR: Wer sind die Kooperationspartner Ihres Kompetenzzentrums?

Robert Nehfort: Unsere intensivsten Kooperationen sind mit dem Regionalmanagement Burgenland, der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, dem Verband der Naturparke Österreichs und der Stiftung SILVIVA in der Schweiz. Gemeinsam entwickeln wir wesentliche Teile unseres Angebots. Diese kooperative Herangehensweise an die Aufgabe ist für uns grundlegendes Prinzip, um unsere Kräfte und Expertisen zu bündeln, wir erschließen die Zugänge zu den Themen aus unterschiedlichen Perspektiven, sprechen unsere Zielgruppen über vielfältige Wege an und können in sehr heterogenen Gruppen arbeiten. Das schafft eine besondere Qualität, das ist unsere Stärke.

Weitere Partner sind das Pädagogische Zentrum Langeck (im Naturpark Geschriebenstein- Irottkö), alle burgenländischen Naturparke und der Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel. Mit diesen Partnern können wir für unsere Angebote den „Lernraum Natur“, das sind in die Kulturlandschaft eingebettete Lernorte in großer Vielfalt und hoher Qualität, zur Verfügung stellen. Zu diesen inhaltlichen Partnern kommen auch die strategischen Partner (Bildungsdirektion und Wissensministerium), die diese innovativen Projekte unterstützen und so mit uns auf den Weg bringen.

PH-WIR: Welche Studien bietet die Private Pädagogische Hochschule Burgenland im Kontext der Bildung für nachhaltige Entwicklung an?

Robert Nehfort: Die PPH Burgenland hat gemeinsam mit der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik und den Naturparken die Ausbildungsinitiative „Lernraum Natur“ entwickelt. Im Rahmen dieser Initiative gibt es einen Lehrgang für bereits im Beruf stehende Lehrer_innen, einen Schwerpunkt im Bachelorstudium Lehramt Primarstufe bzw. ein Erweiterungsstudium und ein Masterstudium Lehramt Primarstufe mit diesem Schwerpunkt. Wir sind sehr stolz darauf, dass man an der PPH Burgenland diese spezifische Qualifikation nicht nur in der beruflichen Weiterbildung, sondern bereits im Rahmen der Ausbildung erwerben kann. Darüber hinaus bieten wir Fortbildungen und Tagungen (Forum Lernraum Natur) und Schulentwicklungsberatung an.

PH-WIR: Wie wird das Angebot von Student_innen der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland angenommen?

Robert Nehfort: Sehr gut! Die Nachfrage ist sowohl in der Ausbildung als auch in der Fort- und Weiterbildung sehr groß. Daher ersuchen wir alle Interessierte sich so früh als möglich mit uns in Verbindung zu setzen.

PH-WIR: Welche konkreten Schritte werden in Ihrem Kompetenzzentrum derzeit gesetzt?

Robert Nehfort: Aktuell konzentriert sich die Entwicklungsarbeit auf drei Bereiche:

Wir konnten Uschi Zezelitsch als Expertin für unseren Hochschulgarten gewinnen. Wir haben mit dem Hochschulgarten auch einen besonderen Lernort direkt an der PPH Burgenland. Gemeinsam mit Angelika Mayer wird sie für den Garten ein neues Konzept entwickeln und umsetzen.

Unser zweites großes Projekt ist der Aufbau und Ausbau der Forschung. Wir wollen unseren Studierenden die Möglichkeit bieten, ihre Bachelor- und Masterarbeiten eingebettet in größere Forschungsprojekte zu verfassen. Wir versprechen uns davon eine Bündelung der Kräfte und eine hohe Qualität bei den Ergebnissen.

Der dritte Entwicklungsschwerpunkt ist der Ausbau der internationalen Kooperationen auch im Bereich der Pädagogisch-Praktischen Studien. Wir wollen unsere Studierenden motivieren, einen Teil ihrer Praxis an in diesem Bereich besonders innovativen Schulen im Ausland zu absolvieren. Dafür müssen wir entsprechende Angebote bereitstellen.

PH-WIR: Was ist Ihre Zukunftsvision für Ihr Kompetenzzentrum?

Robert Nehfort: Das Burgenland als Teil von Österreich, Europa, der Welt entwickelt sich nachhaltig. Die PPH Burgenland ist in diesem Prozess ein verlässlicher und kompetenter Entwicklungspartner. Nachhaltigkeit ist DAS Thema des 21. Jahrhunderts. Bildung ist dabei ein Schlüsselfaktor.

PH-WIR: Danke für das Gespräch und alles Gute für Ihre weitere Arbeit!