INTERREG-Projekt CODES AT-HU
Kompetenzorientierte Aufgaben für den NAWI- und Mathematikunterricht der Primarstufe
Im Rahmen des Science & Nature Days 2019 fand ein Workshop des INTERREG-Projekts CODES AT-HU zur Entwicklung kompetenzorientierter Aufgaben für den NAWI- und Mathematikunterricht der Primarstufe statt. Lehrer_innen aus den fünf Pilotschulen (VS Horitschon, VS Pinkafeld, VS Siegendorf, VS Sieggraben und VS Weiden am See) haben daran teilgenommen. Die beiden Referentinnen Tanja Hofer und Verena Zettl-Kainz konnten den Teilnehmer_innen sowohl wissenschaftliche Grundlagen als auch praktische Anleitungen vermitteln.
Zu Beginn definierten die Teilnehmer_innen ihren eigenen Begriff von „Kompetenz“, anschließend erfolgte eine Begriffsklärung durch die Referentinnen. Die häufig verwendete Definition von Weinert (2001) wurde kurz und treffend auf den Punkt gebracht: Kompetenz ist das Zusammenwirken der Faktoren Wissen, Können und Wollen, um herausfordernde Aufgaben bzw. Probleme zu lösen. Dabei wurde auch der Bogen zwischen Schule und Alltag gespannt. Der wesentliche Faktor „Motivation/Bereitschaft“ wurde anhand eines Alltagsbeispiels (Bestimmung und Umwandlung von Maßeinheiten beim Backen von Keksen) verdeutlicht, weil der praktische Bezug ein wesentlicher Motivationsfaktor ist und die Leistungsbereitschaft der Schüler_innen erhöht.
Schließlich lernten die Teilnehmer_innen Merkmale kompetenzorientierten Unterrichts kennen, insbesondere: Vernetzung neu gelernter Inhalte mit vorhandenem Wissen und Können sowie intelligentes Üben durch regelmäßiges Trainieren und Automatisieren von Grundhandlungen.
Daraus folgt, dass kompetenzorientierter Unterricht eine veränderte Aufgabenkultur erfordert. Lern- und Leistungsaufgaben werden unterschieden und die Merkmale und Ziele der beiden Aufgabentypen abgegrenzt.
Nach der Auseinandersetzung mit geeigneten Lernaufgaben bzw. guten Lernaufgaben ging es in der konkreten Umsetzung auch an die „Aufgabenvariation“. Die Wichtigkeit der Formulierung der Lernziele, unterteilt in die drei Kategorien Wissen, Tun-Können und Verstehen, wurde nachhaltig verdeutlicht.
Das neue Wissen konnte sogleich bei der Erstellung der Aufgaben angewendet werden. Alle Teilnehmer_innen fanden an diesem Nachmittag ein Thema für ihre jeweilige Schule und formulierten einzelne konkrete Ziele.
Ergänzend werden weitere Workshops sowie auch E-Learning-Phasen mit E-Lectures angeboten, unter anderem zu den Themen „Aufgabenkultur“, "Differenzierte Aufgaben" oder „eBuch auf LMS.at“ sowie gegenseitige Hospitationen der ungarischen und österreichischen Lehrer_innen aus den Pilotschulen.
