CoderDojo Neusiedl am See – voneinander lernen, üben und probieren
Eine neue Praxismöglichkeit für PH-Studierende
Das Konzept des „CoderDojo“ kommt aus Irland und wurde in den vergangenen Jahren in vielen Ländern übernommen. Das Wort „Dōjō“ kommt ursprünglich aus dem Japanischen und bedeutet übersetzt „Ort des Weges“. Man bezeichnet damit einerseits einen Trainingsraum für japanische Kampfkünste und andererseits die Gemeinschaft der dort Übenden. Diese Metapher hat sich die Coder-Bewegung zu eigen gemacht und mit CoderDojo einen Ort geschaffen, an dem eine etwas andere Art der „Kampfkunst“ geübt werden kann. Heute gibt es weltweit 2.166 lokale Organisationen (Stand Jänner 2020), in denen sich Kinder und Jugendliche ab etwa acht Jahren mit ehrenamtlich tätigen Mentor_innen treffen und gemeinsam das Programmieren und kreative Arbeiten mit Technik ausprobieren und üben. Das Ziel ist es, die jungen Menschen neugierig auf Technik zu machen und ihnen zu zeigen, dass man viele spannende Projekte mit recht überschaubarem Aufwand umsetzen kann. Für die Teilnehmer_innen eines CoderDojos entstehen keine Kosten, und das Equipment (Notebooks, usw.) wird bei Bedarf vom CoderDojo bereitgestellt.
Das vierköpfige Mentor_innenteam besteht zu 50% aus Frauen, jede_r hat einen anderen beruflichen Hintergrund, vom Softwareentwickler bis zur Betreiberin einer Orchideenzucht.
In den Workshops wird „Scratch“ (siehe scratch.mit.edu) verwendet, eine im Browser lauffähige blockbasierte Programmiersprache, um Spiele und Animationen zu gestalten. Für die Gäste, die lieber etwas „hardware-näher“ arbeiten, wird der „BBC micro:bit“ (microbit.org) eingesetzt. Weiters sind Übungen zu Webdesign vorbereitet, in denen die Jugendlichen lernen, ihre erste Webseite oder ihre nächste Präsentation in der Schule auf HTML-Basis anstelle von PowerPoint zu gestalten. Das System ist auch offen für eigene Projekte der Teilnehmer_innen.
Digitalisierung und Technik nehmen in Schule und Unterricht immer mehr Raum ein. Das CoderDojo-Team ist ständig auf der Suche nach zusätzlichen Mentor_innen, und so wurde eine Kooperation mit der PPH Burgenland angestrebt. PH-Student_innen arbeiten als Mentor_innen mit und bekommen diese Tätigkeit für ihr Studium als außerschulisches Praktikum angerechnet.
