„Kultur im Dialog“: Die PPH Burgenland schafft neue Denkräume

Kultur ist viel mehr als die Summe der Kategorisierung von bildender Kunst, Musik und Literatur: Wo jemand nachzudenken beginnt, da entsteht Kultur. Sie eröffnet neue Welten, unterhält und fesselt, sie bringt uns zum Lachen, rührt zu Tränen und ermöglicht uns, Haltung zu zeigen.

Deshalb ist es gerade für die Private Pädagogische Hochschule Burgenland von großer Bedeutung, die kulturelle Bildung als einen zentralen Baustein des universitären Alltags des Lehrens, Lernens und Forschens zu begreifen.

Europaweit ist zu beobachten, dass das Vertrauen der Menschen in ihre Institutionen zurückgeht, dass Zukunftsängste artikuliert und auch geschürt werden und dass grundlegende Werte wie Rechtstaatlichkeit, Menschenrechte, Kunst- und Wissenschaftsfreiheit hinterfragt werden. Werte wie Toleranz und Respekt im Umgang mit Vielfalt werden von nationalistischen Bewegungen als „unpatriotisch“ umgedeutet und Kultureinrichtungen, die für diese Werte stehen, diskreditiert. All dies lässt nur einen Schluss zu: Wir brauchen Kunst und Kultur heute mehr denn je.

Kultur kann Orte schaffen, an denen sich Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven begegnen, um in einen Dialog über Verwerfungen und Sorgen, aber auch über Zukunftsvisionen und Gestaltungsräume zu treten.

Das alles ist Motivation und Basis für die PPH Burgenland, ab dem Sommersemester 2020 die Reihe „Denkräume“ zu starten. Mitarbeiter_innen, Lehrende und Studierende der PPH Burgenland, Schüler_innen und Gäste sind eingeladen, Künstler_innen zu begegnen und mit ihnen persönlich in Dialog zu treten.

Ausblick geplante Veranstaltungen für das Sommersemester 2020

Der Auftakt dazu findet am Dienstag, 10. März 2020 statt. Um 14:00 Uhr ist der österreichische Opernsänger (Bariton) Clemens Unterreiner zu Gast an der PPH Burgenland. Seit September 2005 ist Clemens Unterreiner als Solist und Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper tätig, daneben ist er auch als Lied- und Oratoriensänger tätig. 2012 debütierte er bei den Salzburger Festspielen.

Daran anschließend gibt es im Rahmen einer Finissage mit „Q&A“ die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit dem Künstler Florian Lang und dessen Werk. Der Künstler hat an der Akademie der bildenden Künste in Wien, der Glasgow School of Art und der Marmara Universität in Istanbul studiert (Diplom 2010). Neben Ausstellungen im In- und Ausland produzierte er mehrere Musikvideos und war mit seiner Band Le Toy FM4 Soundparkband des Monats, entwarf Bühnenbilder, entwickelte gemeinsam mit Franzobel ein Comic und zwei Fotostrecken für das Accessoire Label Eva Blut. Florian Lang verbrachte Residencies in Italien, Polen, Ungarn, Deutschland und Österreich. Er gewann zweimal den Förderpreis für bildende Kunst im Burgenland. Sein Hauptaugenmerk gilt der Collage.

Den Semesterabschluss bildet die freie Projektarbeit der PH-Studierenden des achten Semesters mit dem Architekten, Künstler und Autor Milan Mijalkovic, Ort und Termin werden zeitnah bekannt gegeben. Milan Mijalkovic schafft Gedanken-Räume, ohne sich dabei auf ein bestimmtes Medium zu beschränken. Geboren 1982 in Skopje, studierte er Architektur in Skopje und Wien. In seinen Arbeiten erstellt er künstlerische Versuchsanordnungen zu Konflikten. Dabei verbindet er verschiedene Einordnungskategorien und bringt gewohnte Grundannahmen aus dem Gleichgewicht. Er übernimmt etwa die Verantwortung für alle Naturkatastrophen der letzten 2000 Jahre („Die Botschaft“, 2013), verzichtet für 15 Tage auf seine Menschenrechte („15 Tage ohne Menschenrechte“, 2014), errichtet Schwarzarbeitern ein Denkmal („Wir müsst arbeiten“, 2014) oder thematisiert die Demokratie („Die demokratische Rede“, 2016).