„Die Sonne ist da und scheint … die Geschichte eines Virus“

Ein Bilderbuch von Julia und Josephine Prinke

Die Elementarpädagogin Julia Prinke und ihre Tochter Josephine¹ haben gemeinsam die Geschichte des Corona-Virus und wie es den Alltag der Menschen veränderte in einem einfühlsamen Kinderbuch erzählt: „Die Sonne ist da und scheint … die Geschichte eines Virus“. PH-WIR hat die Autorinnen getroffen. Ein kurzer Einblick in die Entstehungsgeschichte einer kleinen Wolke namens „Coronavirus“, die den Menschen die Sicht auf die Sonne nimmt und alles verändert.

Die Idee sei ganz spontan entstanden, so Julia Prinke, die auf „diesen“ Freitag vor dem Lockdown mit Wehmut zurückblickt. Im Kindergarten läutete das Telefon ununterbrochen, Kinder wurden früher abgeholt, Eltern waren verunsichert und spürbar nervös. Auch sie selbst ließ sich damals von dieser Hektik anstecken. Der Gedanke, dass es für die Kinder furchtbar ist, verfolgte sie in den Tagen danach. Das Leben „ihrer“ Kinder hatte sich schlagartig verändert, eher man sie aufklären konnte.

Bilder von schwimmenden Delphinen oder Balkonkonzerten aus Italien brachten wieder Hoffnung. Solidarität, Nachbarschaftshilfe und Zusammenhalt. Eltern, die wieder mehr Zeit für ihre Kinder hatten, weniger Autos auf den Straßen und keine Flugzeuge mehr am Himmel, saubere Luft … Vielleicht hatte das Corona-Virus doch auch positive Aspekte? Es sei Josephines Idee gewesen, ein Buch darüber zu schreiben. „Wir wollten den Kindern Mut machen und ihnen auch die positiven Seiten zeigen, damit sie Stress und Angst abbauen“.

Julia Prinke begann mit dem Schreiben, Josephine war für die Illustration zuständig. „Ich habe schon immer als Kind sehr gerne gezeichnet. Das Zeichnen ist in unserer Familie generationsübergreifend wichtig. Das ist aber das erste Mal, dass ich ein Kinderbuch illustriere“, so Josephine. Dabei achtete sie auf hoffnungsfrohe, bunte Bilder, aber auch auf Details, damit die Kinder beim Betrachten immer etwas Neues entdecken können.

„Wir haben den Kindern jeden Abend als „gute Nacht-Geschichte“ ein Video geschickt, Josephine zeigte ein Bild und ich erzählte die dazu passende Geschichte“, erinnert sich Julia Prinke. Auf Grund der Rückmeldungen der Kinder konnte der Text noch leicht adaptiert werden, falls nötig.

Die Geschichte habe sie eigentlich nur für die Kinder ihrer Gruppe geschrieben. Nachdem sie aber bei den Kindern und ihren Eltern auf große Begeisterung und Zustimmung gestoßen war, ließ die Stadt Eisenstadt das Buch drucken und schickte es als Geschenk allen Kindergartenkindern der Stadt. Da viele Leute aus der Umgebung fragen, wo man das Buch kaufen könne, wird derzeit an einer Lösung gearbeitet.

Nach dieser Erfolgsgeschichte hat das Mutter-Tochter-Team beschlossen ein weiteres Bilderbuch zu schreiben, in dem es um Angstbewältigung gehen wird. Ein hoffnungsfrohes Programm für das neue Projekt der beiden Schaffenden. Alles Gute dazu.


¹Julia Prinke ist Elementarpädagogin mit Schwerpunkt „Montessori“ und „tiergestützte Pädagogik“. Sie arbeitet im Städtischen Kindergarten Kirchäckergasse in Eisenstadt. Die Mutter von zwei Töchtern ist begeisterte Tierliebhaberin und hat auf ihrem kleinen „Bauernhof“ neben zwei Therapieschweinen auch Gänse, Ziegen, Hühner und Katzen. Josephine Prinke hat letztes Jahr maturiert und macht derzeit ein freiwilliges soziales Jahr in einem Tageszentrum für Senior_innen in Wien.