Ein Sommersemester mit Corona

Seit dem 10. März hat sich die Unterrichtssituation in Österreich aufgrund der Einschränkung von Direktkontakten stark verändert. Digitale Unterrichtsformen wie virtuelle Lehre haben über Nacht eine für viele ungewohnte Methodik zum vorübergehenden Standard gemacht.
Virtuelle Lehre? Für die Virtuelle PH nichts Neues! Dennoch eine große und neue Herausforderung, noch dazu gleichzeitig mit der jährlichen Online-Tagung #digiPH3 und dem sehr gut gebuchten, anlaufenden Frühjahrs-Seminarprogramm.
Hinter den Kulissen begann sofort die Arbeit an der viel geteilten Seite https://www.virtuelle-ph.at/corona, die nur zwei Tage später online ging. Das Ziel der kuratierten Sammlung von Links und Materialien: Bildungseinrichtungen bei der Umstellung auf die Distanzlehre und beim Entwickeln didaktisch sinnvoller Szenarien zu unterstützen.
Für das neu gelaunchte Distance Learning-Serviceportal des BMBWF wurden gemeinsam mit dem NCoC eEducation Austria jeweils „Quickguides“ in Form von Lernvideos zu allen gängigen Plattformen (LMS.at, Moodle ua.) erstellt und in Rekordzeit ein dichtes Fortbildungsprogramm auf die Beine gestellt.
Wie wurden diese Angebote angenommen? Überwältigend gut!
Bei den Online-Seminarteilnehmenden konnte ein Zuwachs von 130% verzeichnet werden. Das eLectures-Programm platzte ebenso aus allen Nähten: Statt der regulären drei eLectures pro Woche kam die Virtuelle PH im Zeitraum der #digiPH3 in der Hochphase auf bis zu 30 Veranstaltungen pro Woche. Zweimal wurden sogar die Besuchsrekorde – und Raumkapazitäten von 500 Personen! – gesprengt. Und: Laut Feedback-Analyse konnten besonders viele E-Learning-Neulinge ins Boot geholt werden. Von der ersten Orientierung bis zu Feinheiten in der Lern-Organisation konnte viel Bedarf gedeckt werden. Feedback-Stimmen wie diese sprechen für sich:
„Vielen Dank für die rasche Umsetzung eines solchen Webinars. Endlich habe ich einen Ansatzpunkt, wie ich mein Distance Learning nach den Osterferien aufbauen könnte.“
Insgesamt bildeten sich von Krisenbeginn bis Ende April fast 5.500 Lehrer_innen über die Virtuelle PH fort. Die neue Situation gab für viele einen wichtigen ersten Anstoß und erschloss neue Erfahrungs- und Bildungsräume. Diese zu kultivieren, um längerfristig Nachhaltigkeit zu erzielen, fällt – auch über den aktuellen Zeitraum hinaus – allen im Bildungsbereich Tätigen zu.