Von “CO-des” und “CO-llaboration” der Partnerschulen (in COvid Zeiten)

Ein Blick in die CODES-Volksschulen

Eine bedeutende Säule zur Qualitätsentwicklung von kompetenzorientierten Unterrichtssequenzen bzw. kompetenzorientierten Aufgaben im Interreg-Projekt CODES AT-HU (Competence-Oriented Education for Elementary Schooling in the cross border region AT-HU) bilden die Erfahrungen und Stimmen aus der Unterrichtspraxis. Im Kontext des CODES-Projekts führt die Private Pädagogische Hochschule Burgenland diesen Theorie-Praxis-Dialog mit Schulleiter_innen und Lehrer_innen ausgewählter Volksschulen im Burgenland. Wertvolle Impulse aus der Handlungspraxis verschränken sich mit Theoriekonzepten und sind das Fundament für nachhaltige Innovation.

Im September 2019 starteten Lehrer_innenteams aus fünf burgenländischen Volksschulen im Rahmen von CODES einen Prozess, der sich auf die Entwicklung von kompetenzorientierten Unterrichtssettings für die Fachbereiche Mathematik und Naturwissenschaften in der Primarstufe richtet. Diese netzwerkbasierte, kooperative Arbeit der Schulteams der VS Pinkafeld, VS Sieggraben, VS Weiden am See, VS Siegendorf und der VS Horitschon lässt sich vor dem Hintergrund einer Trias der Zusammenarbeit verorten. Zum ersten fungieren genannte Volksschulen als Projektpartnerschulen der PPH Burgenland, um im Sinne eines „Miteinander-Entwickelns“ den systematischen Austausch von Expert_innen der Praxis und Vertreter_innen des Zentrums für Fachdidaktik Mathematik und NAWI zu gewährleisten. Zum zweiten intendiert die Struktur der Entwicklungsarbeit die Etablierung von Kollaboration als Arbeitskultur an den Schulen selbst, um den Austausch und die Vernetzung zwischen den Volksschulen zu sichern.

Die konkrete Umsetzung der Entwicklungsmaßnahmen begann im Oktober 2019 mit dem Start einer Fortbildungsreihe für Schulleiter_innen und ihren Lehrer_innenteams und einem Angebot der „CODES Informations- und Beratungsstelle“ der PPH Burgenland zur schulstandortspezifischen Begleitung ab Dezember 2019. Während sich Schulleitungen und Lehrkräfte im Zuge der Fortbildungsreihe mit der Schaffung eines gemeinsamen inhaltlichen Verständnisses hinsichtlich didaktischer Prinzipien von kompetenzorientiertem Unterricht und der konkreten Entwicklung von Lernsettings auseinandersetzten, wurde an den Schulstandorten mit externer Beratung an Lernsettings weitergearbeitet. Zudem wurde burgenländischen Lehrer_innenteams, durch die grenzüberschreitende Kooperation der Universität Eötvös Loránd Szombathely und der PPH Burgenland ermöglicht, ungarische Grundschulen zu besuchen. So fanden im Zuge des Wintersemesters 2019 Unterrichtshospitationen in den Komitaten Sopron und Szombathely statt. Im Fokus der Unterrichtsbeobachtung stand der Aspekt der Verwirklichung des Anspruchs kompetenzbasierten Lernens und Lehrens. In den Hospitationsberichten der Schulen wurden diese Besuche als sehr informativ und interessant beschrieben. Besonders hervorgehoben wurde der lehrreiche Austausch mit den ungarischen Kolleg_innen in den Nachbesprechungen.

Die bis dahin ganz nach Plan verlaufende, überaus konstruktive Projektarbeit der Schulen wurde jäh durch die Auswirkungen der Covid-Pandemie unterbrochen, eine zeitliche Umsteuerung und Neuausrichtung wurde notwendig.

Die Schulteams setzten ihre Arbeit an den Lernsettings gemäß ihren verfügbaren Ressourcen fort. Seit dem Shut Down erfolgen alle „CODES-Meetings“ in Distance Formaten, seien es inhaltliche Fortbildungen oder Online-Beratungen. Gegenwärtig erproben die Lehrkräfte an den Partnerschulen, die vom Fachdidaktik Zentrum für Mathematik und NAWI entwickelten Lernsettings. Bis Ende Oktober werden sie ihr Feedback zu ihren Anwendungserfahrungen in der Praxis an das NAWI-Team der PPH Burgenland übermitteln. Die von den Schulteams entwickelten Lernsettings befinden sich ebenso in der Zielgeraden. Zusammenfassend lässt sich somit festhalten, dass, obwohl nicht alles wie geplant durchzuführen war, es dank der Kompetenz und Flexibilität der Schulleitungen und Lehrer_innenteams der Partnerschulen gelang, die Projektarbeit weiterzuführen.

Ganz nach dem Motto “The road to success is always under construction!”