Erste zweisprachige phbhochschulschrift publiziert

Izašao prvi dvojezičan visokoškolski zbornik

Nicht nur das Burgenland ist 100 Jahre alt. Auch die burgenländischen Kroat_innen sind seit 100 Jahren Teil unseres Bundeslandes und Mehrsprachigkeit hat im Burgenland historisch bedingt einen hohen Stellenwert. Die Private Pädagogische Hochschule Burgenland unterstützt seit ihrer Gründung im Jahr 2007 den Erhalt und die Weiterführung dieser sprachlichen und kulturellen Vielfalt. Mit ihrem Schwerpunkt Volksgruppensprachen und Mehrsprachigkeit trägt sie dem zweisprachigen Bildungswesen im Burgenland Rechnung und initiiert und unterstützt Forschungsprojekte. Damit wird die sprachliche Volksgruppenvielfalt des Bundeslandes adäquat abgebildet und der Mehrsprachigkeit, dem interkulturellen Lernen sowie der kulturellen Diversität entsprechender Raum und Bedeutung gegeben.

Visionen Schritt für Schritt zu erweitern und in die Tat umzusetzen ist ein weiteres Anliegen der PPH Burgenland. In diesem Jubiläumsjahr präsentieren wir daher die erste zweisprachige, deutsch-kroatische Ausgabe der phbhochschulschrift mit neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen zum Thema Burgenlandkroatisch von Forscher_innen aus Österreich, Kroatien und Ungarn.

Im ersten Beitrag stellt Sanja Vulić die Slovnica aus dem Jahre 1919 vor und legt besonderes Augenmerk auf die verwendete Metasprache und Struktur in diesem Werk. Nikolaus Bencsics befasst sich mit der Sprachenfrage bei den burgenländischen Kroat_innen bis zur Zeit von Miloradićs Slovnica und bettet diese in einen breit gefassten kulturgeschichtlichen Rahmen ein. Andrea Zorka Kinda-Berlakovich untersucht die Sprachentwicklung in Miloradićs Werk in Bezug zu zwei vorangegangenen burgenlandkroatischen Sprachfibeln (Glavanich 1860 und Nakovich 1877), über die es bis jetzt keine gesonderte sprachwissenschaftliche Studie gab. Sandor Horvath diskutiert in seinem Beitrag die Sprachenproblematik auf der ungarischen Seite des Siedlungsgebietes der burgenländischen Kroat_innen und gibt einen Einblick in den Kroatisch-Unterricht an den Volksschulen Westungarns zwischen 1921 und 1945. Johann Szucsich rundet mit seiner Abhandlung über die Sprachnormierungsversuche im 20. Jahrhundert das Thema ab. Herausgegeben hat die Publikation Andrea Zorka Kinda-Berlakovich.

Exemplare sind an der PPH Burgenland und in der KUGA (Großwarasdorf) erhältlich.

Andrea Zorka Kinda-Berlakovich (Hg.): Burgenlandkroatisch – die kroatische Schriftsprache der burgenländischen Kroat_innen. Wissenschaftliche Aufsätze anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Grammatik Slovnica hervatskoga jezika (1919) von Mate Meršić Miloradić. phbhochschulschriften 02/2021. Eisenstadt: E. Weber.