Freundin und Vorgesetze –
zwei kompatible Hüte, die frau tragen kann?
Ich sage „JA“:
weil die Freundschaft zuerst war,
weil ich in dir immer eine tolle Zuhörerin, eine Feuerwehrfrau habe, die immer zur Stelle ist,
weil wir schon in der gemeinsamen Zeit als Lehrerinnen im Wolfgarten gemeinsame Projekte auf die Beine gestellt haben,
weil jede die Stärken der anderen kennt,
weil wir uns immer aufeinander verlassen können.
Von Oktober 2001 bis August 2017 durfte ich als Akademielehrerin am Pädagogischen Institut und später als Hochschullehrerin an der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland mit dir – als Vorgesetzte - arbeiten. Rückblickend war es eine wunderschöne, herausfordernde, ereignisreiche Zeit, in der du mir die Möglichkeiten botest, viel Neues zu entdecken, Spannendes zu entwickeln, Verschiedenstes mitzugestalten. Und alles hatte immer seinen Anfang bei einem gemeinsamen Gespräch an deinem inspirierender runden Tisch - was wird die Tischplatte wohl heute Neues preisgeben? Dieser Tisch ist für mich jetzt noch das Symbol unserer Freundschaft und Zusammenarbeit. Hier wurde auf Augenhöhe Berufliches diskutiert, erarbeitet, (um)strukturiert, geplant. Und danach kam stets die Frage nach dem Privaten – so stressig konnte es nicht sein, du gabst mir stets das Gefühl, ein offenes Ohr sei für mich immer vorhanden. Die Hüte wurden manchmal so schnell gewechselt, dass ein Außenstehender wohl oft nicht gewusst hätte, welche Kopfbedeckung wir gerade an diesem Tisch sitzend tragen. Seit dem Ausscheiden aus der PH vermisse ich deinen Tisch – zu meiner großen Freude wirst du ihn aber mitnehmen (hat mir ein Vogerl gezwitschert) –, denn unsere privaten Gespräche sind zwar regelmäßig, aber kaum mehr face to face! Den Hut der Mitarbeiterin legte ich 2017 ab, jenen der Freundin trage ich noch immer voller Stolz!
Andrea Karall