im puls

der geist aber weht, wo er will, übersteigend

          die höhe der zeit, schwebend wie ein vogel

               mit weiten flügeln in lüften hin über klüften,

          gründen und sünden der erde, die in pfründen

münden, in gier und begehr und besessenheit.

          geist, der nicht federn wie ikarus lässt, doch

               federnd leicht über die lande fliegt, als flöge er

          wie die seele nach haus. romantisch unendlich

das wort, das leise an das säuseln um das ohr

          des elija erinnert. es kehrt in ihn ein wie ein

               nicht mehr erwarteter, aber immer erhoffter gast.

          es blüht im feurigen dornbusch, stachelt uns auf,

die hornigen häute, die getriebenen, wund zu ritzen

          mit den spitzen der sprache. den schrei der geist-

               entwöhnten zu hören, um von der hörigkeit sie

          zu befreien. das wüste verwandelt in gärten mit

fruchtigen bäumen und ruheplätzen an teichen.

          da lässt der geist sich nieder. ritzt mit spitzer

               feder worte ins verkrustete fleisch der logik.

          reißt ihren hart gewordenen adamas auf,

den ackerboden, aus dem das blubbernde blut

          zum himmel schreit. der regnet, in zungen

               aus feuer gewandelt, herab es auf pfingstliche

          stirnen, die formierte hirne neu formatieren.

aus: PropheZeit. Dem Wort im Wort. Gedichte