Stefanits Günther
Inge Strobl-Zuchtriegl lernte ich beruflich kennen, als sie als junge Lehrerin an das BG Eisenstadt kam, an dem ich unterrichtete. Bald erwarb sie sich einen Ruf als exzellente, menschliche und humorvolle Lehrerin, die vor allem als hervorragende Erklärerin mathematischer Probleme brillierte. Aber auch in den Fächern Religion und Philosophie gelang es ihr, das Interesse der Schüler zu wecken und auch zu erhalten. Was Wunder, dass sie auch bald bei Fortbildungsveranstaltungen in ihren Fächern eine bedeutende Rolle spielte.
Dies war die zweite Ebene, auf der ich als Abteilungsleiter des Pädagogischen Instituts mit ihr zu tun hatte. Die Veranstaltungen, die sie betreute, waren immer nicht nur inhaltlich äußerst relevant, sondern auch perfekt organisiert und abgerechnet. Sie dürfte auch Gefallen an dieser Aufgabe gefunden haben, da sie sich nach der Pensionierung des damaligen Abteilungsleiters Helmut Tuczka für diese Funktion bewarb.
Ohne Amtsgeheimnisse zu verletzen, darf ich sagen, dass sie beim Hearing für diese Stelle, welches ich als zuständiger Landesschulinspektor durchführte, wie immer ausgezeichnet vorbereitet war, alle Fragen vollinhaltlich beantwortete und ihre persönlichen Vorstellungen für dieses Amt innovativ und praxisbezogen präsentierte. In genau diesem Stil führte sie auch die Abteilung AHS die kommenden Jahre bis zur Umwandlung des Instituts in die Pädagogische Hochschule.
Mit besonderem Dank erwähnen darf ich ihre Organisation der Bildungsreisen der AHS-Direktoren in europäische Nachbarstaaten, die von ihr immer perfekt geplant und durchgeführt wurden und uns interessante Einblicke in die Schulwirklichkeit der höheren Bildung dieser Länder ermöglichten.
Aber auch auf privater Ebene habe ich Inge schätzen gelernt, immer wieder hat sie mich beraten und unterstützt, und mit ihrem feinen Einfühlungsvermögen in meinen Entscheidungen bestärkt.
Mit Freude habe ich ihre Ernennung zur Vizerektorin der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland verfolgt, in dem Wissen, dass sie diese Funktion, wie alle anderen vorher, mit Ideenreichtum, Elan und hohem Verantwortungsbewusstsein, vor allem aber mit viel Liebe zum Beruf ausfüllen würde.
Ich darf ihr hier aus Anlass ihrer Pensionierung für ihre langjährige Freundschaft und Unterstützung danken, und ihr alles Gute, Gesundheit und viel Freude bei ihrer nächsten Tätigkeit wünschen, der Anwendung ihrer sozialen Kompetenzen im Dienst an hilfsbedürftigen Mitmenschen, eine Unterstützungstätigkeit, die sie schon seit langer Zeit anstrebt.
Hornstein, 21.06.2021 Günther Stefanits