Computational Thinking, Educational Robotics, Coding und Robotik
Im Hinblick auf eine zukunftsorientierte Bildung sind stets auch vielversprechende internationale Entwicklungen zu berücksichtigen. So wird im Bildungsbereich seit den 2010er Jahren Computational Thinking (CT) international zunehmend beachtet (Eickelmann, Vahrenhold & Labusch 2019; Ilic, Haseski & Tugtekin 2018). Die Ergebnisse mehrerer Studien scheinen dafür zu sprechen, dass sich die schulcurriculare Aufnahme von CT positiv auf die Entwicklung kognitiver Kompetenzen (Ilic, Haseski & Tugtekin 2018), speziell auf die Befähigung zum Problemlösen auswirkt (Scherer, Siddiq & Viveros 2018). In diesem Zusammenhang darf der hohe fächerübergreifende und -verbindende Aspekt von CT nicht außer Acht gelassen werden (Leitgeb, Zimmermann & Rollett, S. 155). Angesichts des teils recht hohen Abstraktionsniveaus der Inhalte von CT stellt sich die Frage nach einer schülerorientierten und dennoch praktikablen Umsetzung in der Schule (Sentance & Csizmadia 2015, S. 1). Als Medium für die Vermittlung von CT stellte sich in den letzten Jahren Educational Robotics (ER) als nützlich heraus (García-Valcárcel-Muñoz-Repiso & Caballero-González 2019, 70; Alimisis & Kynigos 2009; Fislake 2021). ER wird als Schnittstelle von Robotik, Mensch-Roboter-Interaktion und Bildung angesehen (Angel-Fernandez & Vincze 2018, S. 2). Am ZDK wurde für die burgenländischen Pflichtschulen ein eigenes, unterschiedliche Vermittlungsformen kombinierendes Modell zur altersgerechten Vermittlung von CT und ER entwickelt und in Kooperation mit der Bildungsdirektion Burgenland mit Beginn des Schuljahres 2018/19 auch in den burgenländischen Pflichtschulen eingeführt (Leitgeb 2018). Es ist Teil eines am ZDK entwickelten Konzepts zur Implementierung von CT, ER und Programmierung im burgenländischen Bildungssystem, das von der Primarstufe beginnend über die Sekundarstufen I und II bis hin zum tertiären Bereich einen kontinuierlichen Aufbau vorsieht. Während für die Sekundarstufe I das Wahlpflichtfach Coding und Robotik vorgesehen ist, wurde für die Volksschulen eine integrative Implementierung in den bestehenden Fächerkanon erarbeitet. Ziel ist es, grundlegende Inhalte dieser Bereiche zu vermitteln und vor allem entsprechendes Interesse zu wecken und zu fördern (Leitgeb, Zimmermann & Rollett 2021, S. 156). Diese schulcurricularen Maßnahmen machten auch die Einrichtung einer geeigneten institutionellen Weiterbildungsmöglichkeit in Form von Hochschullehrgängen erforderlich, die unten näher beschrieben werden.